4 Bullshit-Thesen, die Bullshit-SEO auszeichnen

Ranking SEO Thesen

Dieses Bild 🔝 ist Fake.  Ranking ist kein Ort in Österreich. Ranking existiert nicht.

Was man auf SEO-Blogs liest, ist zu 80 Prozent Bullshit. Mit dieser Aussage mache ich mich oft unbeliebt, aber ich stehe zu 100 Prozent dahinter. So gut wie jedes Mal, wenn ich zufällig über einen Blogartikel mit SEO-Tipps stolpere, kann ich gar nicht anders, als die Augen zu verdrehen und mich darüber zu ärgern, wie viel SEO-Mist im Internet verbreitet wird. 

Und die größten SEO Bullshit-Thesen habe ich heute mal zusammengefasst. Es ist 2020 und leider muss ich diese doch immer wieder klarstellen.

#1 PageRank ist wichtig!

Wenn du einen Artikel liest, in dem die Wichtigkeit von PageRank hervorgehoben wird, oder ein SEO-Berater damit argumentiert: Lauf!

Lauf schneller! Lauf!

PageRank, welches vielleicht noch in den Zweitausend-Nullerjahren ein valides Konzept war, ist inzwischen veraltet, wurde vor Ewigkeiten abgelöst und ist zu Gedankenkrebs verkommen.

  • Mach etwas? Warum? PageRank!
  • Mach etwas nicht? Warum? PageRank!

Ein nichtargumentiertes Ende einer jeden Diskussion. Und damit das ultimative Bullshit-Konzept!

#2 Linkbuilding sorgt für Reichweite.

Linkbuilding des Links wegen ist Betrug! Der Betrug funktioniert vereinfacht so:

  • Ein SEO-Experte sagt dir: „Damit SEO funktioniert, brauchst du Links.“
  • Er sagt: „Gib mir Geld! Ich mach Links für dich. Du musst dich um nichts kümmern. Aber es dauert X Monate, bis du einen Effekt siehst“
  • X ist 4, 6, 8, 12, 24 oder eine sonstige Zahl, die weit in der Zukunft liegt. Damit keine Aktion/Reaktion Beobachtung möglich ist.
  • Nach einiger Zeit ist der Kunde unglücklich und sagt: „Es passiert nix!“
  • SEO-„Experte“ sagt: „Okay, mach dies und jenes auf deiner Website.“ (Meist Content-Arbeit oder SEO Title Optimierung. Ein paar Quickwins.)
  • Traffic der Webseite wird besser
  • SEO-„Experte“ schiebt verbesserte Performance auf Links.
  • Und damit das auch so bleibt, muss man den SEO-Experten weiterhin für Linkbuilding bezahlen.


Linkbuilding ist Bullshit
. Said that: Externe Faktoren wie Brandmarketing, dass User eine Webseite aktiv suchen und in den Suchergebnissen bevorzugen, sind valide Verbesserungen und können sich auf anderen Webseiten abspielen. Aber Links wegen Links, um PageRank oder mysteriösen Linkjuice anzuziehen, sind Ressourcenverschwendung.

#3 Content is King

Suchmaschinenoptimierung spielt sich in den Bereichen

  • Technik
  • Content und
  • Marketing

ab.

Content ist ein Teil davon. Wenn aber die Website technisch Mist ist, zu langsam und unbenutzbar, hilft einem Content auch nichts. Wenn die User die Website nicht kennen, bzw. einen negativen Eindruck von ihr haben, bevor sie die Website überhaupt besuchen (mieses Marketing), dann wird die Website auch mit tollem Content unterperformen.

Content ist Teil von User Experience. Content ist Teil von erfolgreicher SEO. So wie Technik, Marketing und Positionierung. Nieder mit der Monarchie. Lang lebe das Triumphirat.

#4 Du musst auf Nr. 1 ranken! 

Leute, es gibt kein Ranking. Jeder, der etwas sucht, sieht etwas anderes. User in Deutschland sehen etwas anderes als User in Österreich. Du siehst ein anderes Ergebnis als dein Büronachbar. Rankings sind immer kontext- und personalisierungsabhängig. Ein gutes Overall-Ranking ist ein Symptom von erfolgreicher SEO. Das Ziel ist Traffic, der convertiert. Nicht Nr 1,2,3 Ranking.  Ranking existiert nicht. Nicht mal als Ort in Österreich.

Für dieses Blogpost als auch jedes andere Blogpost im Internet (nicht nur, aber vor allem auch SEO Blogposts) bitte immer alles kritisch hinterfragen. Auch meine. Kritisches Denken, Hinterfragen, neue Sachen ausprobieren, Daten, Feedback ist das was uns weiterbringt.

Vielen Dank für eure Kritik. ⬇️

11 Gedanken zu „4 Bullshit-Thesen, die Bullshit-SEO auszeichnen“

  1. Ok, BUT unsere Seiten mit dem höchsten Traffic und Conversions ranken meist gut. Umgekehrt beobachte ich das gleiche. Seiten auf Position 50 und mehr haben Null Traffic und Null Konversions. Die Korrelation ist ziemlich eindeutig.

    1. Hi Martin.

      Es gibt – wie auch in der Google Search Console – Average Ranking – durchschnittliches Ranking. Das ist die Position wo dich die User durchschnittlich sehen, wenn sie dich sehen. Selbst wenn dort steht: 100 Impressions auf Platz 1. Heisst das nicht, dass du auf Platz eins bist. Weil die du ev. nur in Wien auf Platz 1 warst, in Vorarlberg irgendwo auf Seite 2, wo niemand hinklickt d.h. damit die Zahl nicht mal aufscheint.

      Ein positiver Average Ranking Trend in Google Search Console ist ein Symptom von erfolgreicher SEO, aber kein Ziel.

      Und die Idee von Nr 1., 2., 3. ranken betrachte ich als Gefährlich, weil man dann etwas nachläuft was in dieser einfachen Form nicht existiert. ^^Franz

  2. Ich denke die Erklärung von #4 ist eine der größten Herausforderungen für Webseitenbetreiber heutzutage. Als Betreuer einer Webseite ist es darüber hinaus noch herausfordernder Entscheidern klar zu machen das das was sie in ihrer Suchabfrage als Ergebnis sehen nicht die „Wahrheit“ ist.

    1. Du hast komplett recht. Hier ist die Google Search Console der grosse Helfer. Dort sieht man wie gross die Variation ist wo dich die User tatsächlich sehen. Bzw kann man auch nach Märkten segmentieren und sieht dann dass man z.B.: in Deutschland gar nirgends ist. Leider gibts keine detailierte Segmentierung wo man wie aufscheint. ^^Franz

  3. Hallo Franz
    mir gefällt Deine lockere Art und ich bin durch Deine Facebook Ad inspiriert worden.

    Ich bin der Meinung, dass zuviel Geschrei um all die vielen teuren Programme gemacht werden, die Du angeblich alle brauchst für eine erfolgreiche SEO. Nicht nur, weil ich da eine technische Hürde habe ;o)

    Was ich immer wieder feststelle:

    Ist die Seite mit Farben, Menüführung, Schriftbild und marketing-verführerisch gestaltet, dass sich die Zielgruppe wohlfühlt, zügig ihre Anfragen beantwortet bekommt und generell holistisch all das findet, was sie sucht oder will, ist das bereits die halbe Miete für mehr Klicks und Webseitenbesucher.

    Gibst Du Deinem Wunschkunden genau das gesuchte Futter mit Glitzer und Sahne, ist er begeistert. Und so kommen noch mehr dazu… Das merkt auch Google.

    Damals 2000 mit frontpage hat es gereicht, wenn man auf weißem Hintergrund in weißer Schrift alle Begriffe in den Hintergrund geschrieben hat ^^. Gruselige Seiten. Ich fand Flash richtig genial, aber durch die viel zu langen Ladezeiten und die Sicherheitslücken wohl ohne Zukunft gewesen.

    Mal schaun, was die Zukunft so von sich gibt 🙂

    Liebe Grüsse nach Österreich

    1. stimm dir zu. und die teuren programme fuer SEO sind abzocke. google analytics und google search console, google page speed insights, google mobile friendly test und JS switcher und du kannst 80% von allem was du bei SEO technische wissen musst checken.

      gutes design ist hart, huebsches design ist einfach. gute designer kennen den unterschied.

      gruss zurueck

      1. Ich gebe dir recht, für bestehende Websites reichen die genannten kostenlosen SEO Tools für die Technik.

        Beim Aufbau von neuen Websites würde ich bei der Inhaltsrecherche dennoch in ein Keyword Tool investieren. Um ein Marktverständnis und die Nachfrage nach bestimmten Themen einordnen zu können. Oder kennst du für die Keyword Recherche ein Tool, dass diesen Schritt auch kostenlos abdecken kann? Mit dem Google Ads Keyword Planner komme ich hier nicht wirklich weiter.
        Viele Grüße nach Österreich!
        Tobias

        1. genau dieses markverstaendnis wird meinermeinung nach durch diese keyword tools untergraben. weil es geht nicht um keywords sondern um den search intent und den search journey, wie die user suchen und fuer das eigenen projekt davuer verstaendnis zu generieren.

          ich verwende

          • 1. Themen Brainstrom
          • 2. Google Trends
          • 3. Google Autocomple (die kostenlos tool unterstuetzt mit https://keywordtool.io/
          • 4. Go back to 1.

          Am Ende – und da muss man schon mal 2, 3h investieren muss verstaendnis wie die user suchen und was ihr intent ist stehen.

  4. Hallo Franz
    du schreibst…
    „Rankings sind immer kontext- und personalisierungsabhängig. “

    Dazu habe ich eine Frage:
    Wie ist es, wenn ich im Browser in „Privat Modus /Inkognito Modus“ suche, dann müsste ich ja dann die selben Suchergebnisse bekommen (und die selbe Ranking-Platzierungen), wie wenn eine Freundin, die in Wien oder anders wo sitzt auch bekommt (die natürlich auch inkognito surft), wenn wir das selbe keyword/phrase eingeben, oder?

    Freue mich über eine Rückmeldung dazu.

    danke

    1. privacy modus schaltet die personalisierung ab (bzw. killt deine vergangenheit, blank slate, tabula rasa) also dein vorhergehendes such und browser verhalten.

      was es nicht abschaltet, und da gibt es keine moeglichkeit eines opt-outs – ist es deinen context: location, computer / internet device, browser, time in location, google around you in the same location, ip-adress, lots of unknown stuff, language setting computer/browser/google, …

      ja, personalisierung ist ausschaltbar fuer einen moment.
      context, not so much.

      location ist ein grosser teil von context, deshlalb gibts ne menge VPN provider welche es die ermoeglichen dich in eine andere location zu beamen, um auch dort die ergebnisse zu sehen.

      du kannst auch in google selbst in den settings wo die location auf ein anderes land setzen. dann bekommst du einen komsichen mix von ergebnissen. teils deine location, teil anderes land

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Über Franz Enzenhofer

Hi. Ich bin Franz. SEO-Urpionier aus Österreich. Seit 1998 beschäftige ich mich mit Webseiten und SEO. Man kann im deutschsprachigen Raum nur schwer online gehen, ohne – via Google – auf eine Website zu kommen, die ich nicht auf die eine oder andere Art und Weise optimiert habe.