WordPress ist super. Einfach, weil es WordPress schon so lange gibt, haben über die Zeit tausende Entwickler alles so hingebogen, dass man fast Out of the Box eine suchmaschinenoptimierte Webseite bekommt.
Aber eben nur fast. Ein Plugin braucht man, um eine gute SEO-Logik zu etablieren: das großartige Yoast SEO Plugin.
Danach muss gesagt werden: je weniger Plugins desto besser. Es gibt für jeden Use-Case, für jedes Feature ein WordPress Plugin. Aber jeder Plugin hat versteckte Kosten: Komplexität, Sicherheitslücken und meist ein fettes Minus für Webseitengeschwindigkeit.
Man muss man sich drum kümmern, dass WordPress schnell genug ist, also bei Google Page Speed Insights mindestens 80 bis 90 Punkte bekommt, auf allen Seiten, die Traffic anziehen sollen. WordPress per se ist langsam, mit extra Plugins noch langsamer, wiederum gibt es eine lange Liste von Plugins die helfen, WordPress schnell zu machen.
Dies sind die WordPress-Plugins, welche ich empfehle, welche ich und mein Team selber nutzen bei verschiedensten Projekten. Einzelne Installationen, Themes bzw. spezielle Business-Herausforderungen verlangen oft nach Alternativen, aber diese Liste ist ein guter Start.
Yoast SEO Plugin
Plugin: Yoast SEO (https://wordpress.org/plugins/wordpress-seo/)
Yoast SEO ist wahrscheinlich das populärste und meistgenutzte SEO-Plugin.
Auf technischer Seite unterstützt das Plugin mit
- Meta Description Templates
- sitemap.xml Funktion
- schema.org Implementierung
- site-weite sowie granulare Meta Robots Steuerung
Auf inhaltlicher Ebene bietet das Plugin
- hilfreiche und direkt editierbare Google-Ergebnisvorschau
- sowie eine Content-Analyse
Wichtig bei der Konfiguration: Das Plugin erzeugt nicht out of the box eine robots.txt, bzw. trägt die Sitemap-Index URL in diese ein. Diese kann aber mithilfe des integrierten Datei-Editors erstellt bzw. geändert werden:
Darüber hinaus solltest du auch gleich zu Beginn festlegen, welche Inhaltstypen du überhaupt an Google kommunizieren willst:
Alle weiteren Plugins dienen dem Aufräumen und Verschnellern der Seite. Das beste Plugin ist immer noch jenes, welches man nicht installiert (ausser Yoast).
WordPress Cleanup
https://wordpress.org/plugins/wptimize/ bietet die Möglichkeit
- WordPress-generierten Overhead wie RSD Link, Windows Live, Generator Link, Shortlink, Feeds etc.,
- Query strings von statischen Assets (css, js)
- WooCommerce overhead von Non-WooCommerce-Seiten
zu entfernen.
Image Optimization
Bildoptimierung ist häufig eine der einfachsten, dabei aber impact-reichsten Schritte zur Performance-Optimierung einer Website. Bildoptimierung heißt dabei Kompression: Dateneinsparungen ohne wahrnehmbaren Qualitätsverlust! Für deine User ändert sich nichts, aber deine Website wird deutlich schneller.
Image Optimisation bzw. Compression Plugins sind wahrscheinlich die am weitesten verbreiteten WordPress-Plugins überhaupt und es gibt hier gute und weniger gute, deswegen hier meine drei Empfehlungen:
- Smush – Compress, Optimize and Lazy Load Images (https://wordpress.org/plugins/wp-smushit/
- EWWW Image Optimizer (https://wordpress.org/plugins/ewww-image-optimizer/)
- oder Compress JPEG & PNG images (https://wordpress.org/plugins/tiny-compress-images/)
Lazy Loading
Plugin: Lazy Load – Optimize Images (https://wordpress.org/plugins/rocket-lazy-load/)
Dieses Plugin funktioniert nach dem Prinzip “the fastest byte is the byte not sent”. Das Konzept des Lazy Loadings zielt also darauf ab, Daten nur dann zu laden, wenn davon auszugehen ist, dass diese auch wirklich konsumiert werden. In der Regel ist dies eine JS-Lösung, die Bilder nur dann lädt, wenn sie dem sichtbaren Bereich um einen definierten Schwellenwert nahe kommen.
Im Prinzip ist es einfach, in der Umsetzung jedoch oft suchmaschinenunfreundlich, sodass Bilder nicht mehr als Bilder von Google wahrgenommen werden (bevor Google die Page nicht rendert, bzw. das JS der Page ausführt, existieren diese nicht).
Demnach empfehle ich das Plugin Lazy Load – Optimize Images (https://wordpress.org/plugins/rocket-lazy-load/), da es den offiziellen Google-Richtlinien zum Lazy Loading folgt (für weitere Informationen siehe: https://developers.google.com/web/fundamentals/performance/lazy-loading-guidance/images-and-video)
Web Performance – Page Cache
Plugin: W3 Total Cache (https://wordpress.org/plugins/w3-total-cache/)
WordPress generiert Inhalte dynamisch. Das heißt, beim Aufruf einer Page oder eines Posts führt der Server einen php-Code aus, welcher eine Anfrage an eine Datenbank schickt – die Antwortzeiten des Servers liegen dabei häufig bei mehr als einer Sekunde! In heutigen Zeiten absolut inakzeptabel und ein Ranking-Killer!
Die Verwendung eines Static Page Cache, welches diese Abfragen schon vor dem eigentlichen Request ausführt und das generierte HTML als statische Datei ablegt und ausliefert, ist ein essentieller Grundbaustein für schnelle Ladezeiten.
Auch hier gibt es eine Vielzahl an Plugins. Es empfiehlt sich jedoch klar das W3 Total Cache Plugin, vor allem durch die integrierte Pre-Warming-Logik. Cache Pre-Warming ist ein automatisiertes, intervallgesteuertes Crawling aller Webpages mit dem Ziel, den realen Usern immer eine gecachte, jedoch aktuelle Version der aufgerufenen Webpage auszuliefern.
Achtung: W3 Total Cache Plugin ist nicht nur ein Page Cache, sondern eine fast allumfassende Performance-Suite (von Server Optimierung, Asset Bundling, Async Asset Loading, Browser Caching, etc.) Dies würde nun aber den Rahmen sprengen.
W3 Total Cache ist ein sehr mächtiges, leicht old school Tool, welches einiges an Wissen und Einarbeitungszeit erfordert. Wir haben auch einige erfolgreiche Projekte mit Hummingbird (https://wordpress.org/plugins/hummingbird-performance/) umgesetzt. Wirf auch darauf einen Blick!
Asset Management
Plugins: WordPress Assets Manager, Dequeue Scripts, Dequeue Styles (https://wordpress.org/plugins/gonzales/)
Kommerzielle WordPress-Themes haben oft eine hohe Komplexität:
- um möglichst viele Use Cases und Anwendungsmöglichkeiten abzudecken
- und um auch UserInnen ohne Programmierkenntnisse möglichst viel Gestaltungsraum zu geben.
Der oder die Einzelne nutzt jedoch oft nur einen Bruchteil der gebotenen Möglichkeiten. Dies bedeutet einen Overhead hinsichtlich zusätzlicher Stylesheets und JS Libraries.
Mit dem WordPress Assets Manager Plugin können zum Theme bzw. Plugin zugehörige Stylesheets und Scripts über ein einfaches Regelwerk granular ‘entladen’ werden, sodass sie nur dort ausgeliefert werden, wo sie auch wirklich verwendet werden:
Plugin Organizer
Plugin: Plugin Organizer (https://wordpress.org/plugins/plugin-organizer/)
WordPress-Plugins sind in sich geschlossene Erweiterungen des Kernsystems. Dabei unterscheiden wir
- Backend-Plugins: Diese erweitern die Administrationsebene von WordPress, ohne dabei von sich aus in den Frontend-Code der Website einzugreifen (z. B. Advanced Custom Fields)
- Sitewide-Plugins: Frontend-Erweiterungen, welche über die gesamte Website Anwendung finden und demnach immer ausgeführt werden (z. B. Lazy Loading Plugins
- Special Purpose Plugins: Diese erfüllen einen speziellen Zweck und kommen nur im entsprechenden Anlassfall zum Einsatz (z. B. Image Slider Plugins, Contact Form Plugins etc.). Zugehörige Styles/Scripts jener Special Purpose Plugins werden sehr häufig sitewide geladen – unabhängig davon, ob sie verwendet werden oder nicht. Dies ist ein unnötiger Overhead, der die gesamte Website langsamer macht.
Mithilfe des Plugin Organizer Plugins lassen sich Plugins granular aktivieren, bzw. Deaktivieren. Ein Image Slider Plugin, das nur auf der Front Page eingesetzt wird, belastet somit nicht den Rest der Website.
Dies waren meine Plugin-Empfehlungen, die du für so ziemlich jede WordPress-Website nutzen kannst. Natürlich haben verschiedene Websites verschiedene Anforderungen, aber mit diesen Grund-Plugins bist du auf alle Fälle gut beraten.
Servus Franz,
coole Zusammenstellung! 🙂
Ich habe im Bereich Performance/Caching ganz gute Erfahrungen mit der Kombi „Comet Cache“ + „Autoptimize“ gemacht.
Bzgl. Lazy Loading teste ich gerade https://wordpress.org/plugins/wp-lazy-loading/.
Ab WordPress 5.5 sollte die Funktionalität direkt in den Core wandern – dann spart man sich wieder ein Plugin 🙂
Yoast SEO ist sowieso super, obwohl ich jetzt schon öfter gehört habe, dass https://rankmath.com/ auch sehr gut sein soll. Da ist z.B. ein Redirect-Manager auch schon in der Gratis-Version mit an Bord. Aber ich bleibe trotzdem bei Yoast…
Wünsche dir viel Erfolg für deinen Online-Kurs und vielleicht sehen wir uns ja wieder mal irgendwo!
LG,
Gustl
hi gustl
danke fuer den tip ad comet cache, werden wir mal auschecken. w3total cache war eine lange diskussion, weil es doch etwas fachwissen braucht um es ideal zu verwenden. hummingbird war eine gute option allerdings it grenzen. werden uns deine tipps mal anschauen. autooptimize haben wir schon mal getestet, frueher wurden da blocking scripts geladen und hat leider auch einiges zerschossen mit zuviel magic.
und danke fuer die glueckwunsche, empfehle uns weiter. lass uns SEO auf ein neues niveau heben.
wptimize ist aber schon sehr in die jahre gekommen… ist das wirklich noch empfehlenswert?
lg tom
hallo thomas! du hast recht, das plugin ist schon etwas länger nicht mehr aktualisiert bzw auf versionskompatibilität getestet worden. wir haben es in die liste aufgenommen, da es die möglichkeit des WordPress
head
cleanups über ein admin panel bietet. eine code basierte alternative findest du hier https://github.com/roots/soil.danke für deinen hinweis, wir werden die liste dahingehend adaptieren.